Sahaja Yoga und Wellness
Ein Beitrag aus der Kohärenzforschung
Eine
aktuelle Studie aus Graz untersucht beschäftigte sich
Spiritualität als integratives Gesundheitskonzept und
stellt fest, dass Sahaja Yoga als wichtige Ressource zur
positiven Lebensbewältigung dienen kann.
Eine kürzlich
verfasste Forschungsarbeit an der Uni Graz geht der Frage
nach, inwiefern Spiritualität als integratives
Gesundheitskonzept begriffen werden kann und beschäftigt
sich mit den Auswirkungen von Sahaja Yoga auf die Psyche.
Ingrid Schönner ermittelte in einer Studie das
Kohärenzgefühl von Menschen, d. h. wieweit jemand fähig
ist, mit den Anforderungen, die das Leben an uns alle
stellt, konstruktiv umzugehen, Probleme zu meistern und
einen Sinn für die Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und
Sinnhaftigkeit des Lebens zu entwickeln. Die Autorin geht
hier von dem Salutogenesemodell nach Aaron Antonovsky aus.
Dieses beschäftigt sich damit, was Menschen trotz
Belastungen gesund erhält bzw. wieder gesund werden lässt.
Die zentrale Frage der Salutogenese ist also: Wer bleibt
gesund, und warum und wie, auch angesichts kritischer
Lebensereignisse und zahlreicher Stressoren im täglichen
Alltag?
Im Mittelpunkt des Salutogenesemodells steht das Konzept
des Kohärenzgefühls. Der Begriff (SOC) könnte in der
Sprache des Laien als “Lebenseinstellung”
bezeichnet werden. Mit Hilfe von standardisierten Methoden
kann eine Aussage darüber gemacht werden, inwieweit sich
das Maß an Lebenszufriedenheit von Mensch zu Mensch
unterscheidet. Die Höhe des Kohärenzsinns hängt vom
psychischen Gesundheitsbewusstsein und dem Umgang mit
Stress ab; davon wie sich der Mensch in die Vorgänge des
Lebens eingebunden fühlt, wie er die Lebensereignisse
versteht, und auf welche geeigneten Strategien bei
Herausforderungen zurückgegriffen werden kann.
Die Frage, die sich
der Autorin stellte war, haben Sahaja Yogis aufgrund ihrer
spirituellen Praxis einen höheren Sinn für Kohärenz als
andere Gruppen? Die Untersuchung wurde an der Uni Graz
bereits mit 11 anderen Vergleichsgruppen durchgeführt.
Die Auswertung ergab ein eindeutiges ja! Der Gesamtwert
liegt bei 159 Punkten. Die Auswertung bei den männlichen
Yogis ergab sogar 164, (der an der Uni Graz bis jetzt
höchst gemessene Wert); der Gesamtwert der Normstichprobe
liegt bei 144, also sind Sahaja Yoga Praktizierende
signifikant höher einzustufen.
Für das Kohärenzgefühl werden diverse Subwerte gemessen,
das Gefühl von Verstehbarkeit (sense of comprehensibility),
das Gefühl von Handhabbarkeit bzw. Bewältigbarkeit (sense
of manageability) und das Gefühl von Sinnhaftigkeit bzw.
Bedeutsamkeit (sense of meaningfulness), “Für
Antonovsky ist diese Komponente die wichtigste. Ohne
Sinnhaftigkeit und ohne positive Erwartungen ans Leben
ergibt sich trotz hoher Ausprägungen der anderen beiden
Komponenten kein hoher Wert des gesamten Kohärenzgefühls.
Ein Mensch, der nur ein geringes Gefühl für die
Sinnhaftigkeit seines Daseins hat, wird das Leben in allen
Bereichen als Last empfinden und zusätzliche
Herausforderungen als Qual.”
Zusätzliche Fragen
beschäftigten sich mit der Häufigkeit der Gedankenfreiheit
in Meditation und der Häufigkeit der Wahrnehmung von
Vibrationen. Auch hier gab es interessante Ergebnisse: Je
höher der Subwert „Verstehbarkeit“, desto höher
ist die Stressresistenz, und desto häufiger empfinden die
Sahaja Yogis Gedankenfreiheit. Je höher der Subwert
„Handhabbarkeit“, desto intensiver ist die
Praxis und umso mehr werden Vibrationen wahrgenommen.
Praxisintensität, Vibrationshäufigkeit und Gedankenfreiheit
korrelieren ebenfalls signifikant miteinander und die
Intensität hat eine Auswirkung auf den Subwert
„Bedeutsamkeit“.
Das Ergebnis zeigt: Die Vibrationen und Gedankenfreiheit
resultieren durch intensive Praxis.
Je intensiver jemand diese Meditationspraxis ausübt, desto
mehr Vibrationen erlebt diese Person und desto
gedankenfreier ist sie.
Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass je häufiger Gedankenfreiheit und
Vibrationen angegeben wurde, desto besser waren die Werte
bei Stressresistenz und Kohärenzgefühl. Diese Art der
Meditation kann somit als wichtige spirituelle Ressource
zur positiven Lebensbewältigung dienen.
Mag. Ingrid Schönner: Kohärenzempfinden - Sense of
Coherence - nach Aaron Antonovsky bei Sahaja Yoga
Praktizierenden. Universität Graz, Interuniversitären
Kolleg für Gesundheit und Entwicklung Graz/ Schloss
Seggau. Graz, im Juni 2006