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Die Chakren als Teil des subtilen Systems

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Mooladhara Chakra

Göttliche Entsprechung:
Shri Ganesha, das göttliche Kind
Symbol: Swastika
Position: unter d. Kreuzbein,
Lage in der Hand: Handwurzel

Eigenschaften:
Kindliche Unschuld ist die machtvolle fundamentale Qualität des Mooladhara. Sie ist die fruchtbare Essenz der Schöpfung (das Aum, der Logos, der Erstgeborene). Als Quelle aller Weisheit schenkt sie uns Unterscheidungsfähigkeit, Klarheit der Aufmerksamkeit, fröhliche Unbeschwertheit und damit emotionale Stabilität. Da sie stetig unsere ehrliche Selbstsicht schärft, zudem unsere innere Ruhe nährt, vermag sie unserer Persönlichkeit Authentizität und charismatisches Gewicht zu verleihen. Zum einen ist sie der Anker, der uns mit der Gegenwart verbindet, zum anderen als reinigende Kraft schlechthin die Urkraft der Wandlung: "Der Lotus, der aus dem Morast wächst". Die bezaubernde Anziehungskraft von Kindern erscheint uns wohl vertraut. Indes ist die Unschuld des Mooladhara eine zeitlose Qualität und dient daher Menschen jeglichen Alters als Basis für Selbstrespekt und Respekt vor Anderen, widerstrebt ihr doch jegliche Künstlichkeit und Unaufrichtigkeit.


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Swadhistana Chakra

Göttliche Entsprechung: Shri Brahmadeva und seine Shakti Shri Saraswati
Symbol: Davidstern
Position: Lendenbereich
Lage in d. Hand: Daumen

Eigenschaften:
In unserem Swadhistana finden wir die universelle Schöpfungskraft wiedergespiegelt. Sie manifestiert sich als reines Wissen, welches der spontane Impuls hinter jeder evolutionären Weiterentwicklung ist, und somit auch der Funke, der den Prozess unserer Selbstverwirklichung (oder "Erleuchtung") einleitet.
Eine weitere Qualität dieses Chakras ist intuitive Kreativität. Der Sanskritausdruck ‚sahitya’ beschreibt in diesem Zusammenhang ‚konstruktive’ Kunst, die in direkter Beziehung zu unserem Geist, dem Atman steht. Die Aussagekraft dieser Kunst entspringt weder der Gier nach Macht oder nach Geld, noch aus Konkurrenzgedanken, sondern aus unmittelbarer, anspruchsloser Liebe. Sie entspringt nicht dem rastlosen Strom der Gedanken, sondern vielmehr der inspirierenden Stille zwischen den Gedanken - also der Gegenwart. Umso gewaltiger ist die Dynamik jener kreativen Äußerungen, gleichen sie doch, ihrem gebenden Wesen nach, der alles ernährenden Urkraft der Schöpfung.


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Nabhi bzw. Manipura Chakra

Göttliche Entsprechung: Shri Vishnu und seine Shakti Shri Lakshmi
Symbol: Yin und Yang
Position: Bauchbereich
Lage in d. Hand: Mittelfinger

Eigenschaften:
Unser Nabhi Chakra - Sinnbild innerer Balance - ist der fruchtbare Nährboden von unerschöpflicher Großzügigkeit jenseits aller Erwartungen oder materieller Verhaftungen. Gastfreundlichkeit, die Fähigkeit, Schönheit und Behaglichkeit zu schaffen, Barmherzigkeit - all diese elementaren Qualitäten wurzeln im Nabhi. Ist dieses in uns erleuchtet, so verwenden wir die Materie, um unsere Liebe auszudrücken, Schutz zu geben und soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten. Unsere Freigiebigkeit begünstigt indes, dass auch uns materielle Segnungen erreichen können, denn auf dieser spirituellen Ebene wird letztlich jedwede Schwere beseitigt, die bedingt durch Geld, Position und Erziehung dem Geist anhaftet. Dies versetzt uns zugleich in die Lage, Frieden zu stiften, wo immer unsere wache Aufmerksamkeit zwischenmenschliche Spannungen ortet, und verleiht uns die Fähigkeit, unseren Kindern mit losgelöster Gelassenheit eine liebe- und respektvolle Erziehung angedeihen zu lassen.



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Void (Leere, bzw. Ozean der Illusionen)

Göttliche Entsprechung: Shri Adi Guru Dattatreya (Die ‚zehn Urbilder des Lehrers’)
Symbol: Yin und Yang
Position: Äußerer Bauchbereich
Lage in d. Hand: Handflächen

Eigenschaften:
Void bedeutet Leere. In diesem Zusammenhang ist allerdings der ‚Ozean der Illusionen’ gemeint, in welchem sich das menschliche Bewusstsein unweigerlich verliert, findet es keine Verbindung zum Atman. Indem sich unsere Meditation vertieft, führt uns die Kundalini zu spiritueller Meisterschaft. Diese stellt sich ein, sobald wir anhand eigener Erkenntnisse und Erfahrungen gelernt haben, Natur und Wirkungsweise unseres Atmas zu verstehen, um dessen inspirativer Kraft zweifelsfrei folgen zu können. Auf der Ebene des Voids ist insbesondere unser ‚vibratorisches’ Unterscheidungsvermögen gefragt. Es erwacht mit der Kundalini, prägt unseren natürlichen Sinn für Dharma (‚innere’ Ethik) und zeigt uns sowohl den Zustand unserer Chakren auf, als auch die energetische Verfassung der Chakren anderer Menschen. Zudem nährt das Void in uns die Qualität liebevoller Anteilnahme, aber gleichermaßen die Fähigkeit während aller Handlungen losgelöste ‚Zeugen des Weltdramas’ zu bleiben. Damit erhalten wir enorm effiziente Instrumente zur Hilfe wie zur Selbsthilfe, stehen uns doch als Sahaja Yogis überdies zahllose äußerst effektive Reinigungstechniken zur Verfügung, die es uns ermöglichen, die Balance der ‚aus dem Lot geratenen’ Energiezentren und -kanäle wiederherzustellen.


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Anahata (Herz) Chakra - links

Göttliche Entsprechung: Shri Shiva und seine Shakti Shri Parvati.
Symbol: Flamme
Position: Brustbereich links,
Lage in der Hand: linker kleiner Finger

Eigenschaften:
Das linke Anahata erweckt und erfüllt unseren ‚reinen Wunsch’, nämlich eins mit dem Göttlichen zu werden, beherbergt es doch das höchste geistige Prinzip - das Atman. Von diesem geleitet, lernen wir dynamisch zu agieren und zugleich in vollkommener innerer Ruhe zu verharren, denn es macht uns zu objektiven Beobachtern oder Zeugen unserer eigenen Handlungen. Es befähigt uns zu besitzen, ohne an den Besitz gekettet zu sein. Unsere anspruchslose Liebe (Bhakti) und unsere Barmherzigkeit werden von ihm gleichermaßen vertieft wie der Sinn für Ästhetik; immerhin gilt Shri Shiva als Herr über die Künste. Vor allem aber führt uns der reine Geist an das wesentlichste Ziel des Yoga heran, das Turya-Stadium (i.e. ‚Gottverwirklichung’), welches - einmal bewusst realisiert - nach dem Tod nicht mehr verlassen werden muss. Damit können sich ‚Sat’ (Sanskrit: absolute Wahrheit), ‚Chit’ (absolute Aufmerksamkeit) und ‚Ananda’ (absolute Freude) - die erhabensten Qualitäten des linken Anahata - in unserem Bewusstsein zur vollen Blüte entfalten.


Anahata (Herz) Chakra - Mitte

Göttliche Entsprechung: Shri Durga (i.e. Shri Jagadambe)
Symbol: Flamme
Position: Brustmitte
Lage in der Hand: beide kleine Finger

Eigenschaften:
Die Hauptqualität des zentralen Anahata - in der wehrhaften Muttergottheit Shri Durga eindrucksvoll versinnbildlicht - ist die Gewissheit absoluter und umfassender Sicherheit. Weiters ermöglicht uns dieses Chakra die Befreiung von Aggressionen, allfälligen Vorurteilen und rassistischen Tendenzen, welche allesamt unserer Furcht entspringen. Es ist der Spiegel, der unweigerlich zur Konfrontation mit verdrängten Problemen führt, doch ebenso die Quelle immenser Courage, die uns unaufhaltsam zum Sieg geleitet. Hier können wir Ritterlichkeit, Ehrbarkeit und Mitgefühl entwickeln und gleichzeitig unerschöpfliche Energie und Abwehrkräfte tanken. Die unbezwingbare Liebe, welche das zentrale Anahata regiert, gleicht der Mutterliebe einer wilden Tigerin, die ihre Kinder kompromisslos beschützt. Diese ‚mütterliche’ Kraft stärkt uns, indem sie uns stetig mit kühlenden Vibrationen (Paramchaitanya) nährt; ferner besitzt sie auch die Kapazität, Wünsche zu erfüllen. Allem voran aber stattet sie uns mit der unermesslich genussvollen Gabe aus, völlig angstfrei lieben zu können.



Anahata (Herz) Chakra - rechts

Göttliche Entsprechung: Shri Rama und seine Shakti Shri Sita
Symbol: Flamme
Position: Brustbereich rechts
Lage in d. Hand: rechter kleiner Finger


Eigenschaften:
Im berühmten Versepos Ramayana agiert Shri Rama, der die Qualitäten des rechten Anahata in vollkommenster Weise verkörpert, als personifizierter Wegweiser der Rechtschaffenheit. Mit seiner unbeirrbaren Fähigkeit zu lieben, dem tiefen Respekt vor seiner Ehefrau Sita, seinem Pflichtgefühl, und der balancierten Haltung, die seine Politik charakterisiert, zeichnet er das Bild eines idealen Vaters, Sohnes, Bruders, Ehemannes, Regenten und Kriegers.
Shri Sita hingegen versinnbildlicht die überaus dynamische und im selben Maße ausgleichende Urmacht des Weiblichen, sehen wir doch in ihrem Charakter die von Selbstrespekt getragene Würde einer Frau reflektiert, welche die Männer kompromisslos in die Grenzen der Ethik verweist, nicht minder aber die nährende, unterstützende, und mit ihrem männlichen Gegenpol kooperierende Kraft (Shakti) weiblicher Milde. Damit entspricht sie dem Prinzip der Mutter Erde, die alles trägt, absorbiert und reinigt, und dabei noch fähig ist Früchte zu schenken.


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Vishuddhi Chakra

Göttliche Entsprechung: Shri Krishna und seine Shakti Shri Radha
Symbol: ‚Rad der Zeit’
Position: Nackenbereich
Lage in d. Hand: Zeigefinger

Eigenschaften:
Im ‚Hals-Chakra’ finden wir die Qualitäten des Flöte spielenden Gottes Shri Krishna. Er ist der ‚Herr über das kosmische Drama’, der die Weisheit aller spirituellen Literatur mittels Yoga in Erkenntnisse umwandelt. In diesem Sinne klärt das Vishuddhi unsere Unterscheidungsfähigkeit und schenkt uns die Kraft, das Leben innerhalb der Grenzen der Rechtschaffenheit als Spiel zu betrachten. Eine andere seiner Segnungen lässt sich als ‚aktives Wohlwollen’ umschreiben. Dieses findet seinen ersten Ausdruck, wenn wir auf die liebevolle Behutsamkeit in all unseren kommunikativen Äußerungen achten, was uns letztlich an eine weitere elementare Qualität heranführt: den Gemeinschaftsgeist. An diesem Punkt entdecken wir die spirituelle Bedeutung von Humor (nicht zu verwechseln mit Sarkasmus), sowie der unbeschwerten Reinheit all unserer Beziehungen. Eifersucht, Zorn, Arroganz und nicht zuletzt unsere Schuldgefühle (die Sackgasse aller Lösungsmodelle) - diese destruktiven Kräfte erlöschen im Licht unserer Selbstachtung und im tief verankerten Respekt vor allem Lebendigen. Und so werden wir selbst zur Flöte, durch die der göttliche Atem ungehindert hindurchfließen kann.




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Agnya Chakra

Göttliche Entsprechung: Shri Jesus Christus und seine Shakti Shri Maria
Symbol: Kreuz
Position: Stirnbereich
Lage in der Hand: Ringfinger

Eigenschaften:
Das Agnya ist die Pforte zur Unendlichkeit, zum Sahasrara. Nur wenn seine Tore von der Kundalini geöffnet werden, kann der Prozess der Selbstverwirklichung stattfinden. Jesus Christus, der die Qualitäten dieses Zentrums verkörpert, wird in der Bibel als Logos (Ur-Sinn, Ur-Wort, - i.e. Omkara) beschrieben, zudem als enges Tor zur Glückseligkeit. Tatsächlich ist es seine Kraft zu verzeihen, die unser Agnya beseelt und erschließt. Darum gilt die Vergebung auch gegen das Heer unserer quälenden Gedanken als effizienteste Waffe, nicht zuletzt, weil sie unsere Aufmerksamkeit von allen Altlasten unserer Lebensgeschichte befreien kann. Sobald sich das Licht der Erkenntnis als zweifelsfreie Erfahrung manifestiert, versiegen alle Eitelkeiten, Aggressionen, Vorurteile und Konditionierungen im Ozean des gedankenfreien Bewusstseins. Die dynamische Stille dieses Zustandes lässt uns die Grenzen unserer Ratio nahezu spielerisch erweitern. Weiters schärft sie unser Unterscheidungsvermögen und erschließt uns das Wunder der Inspiration, womit sie unserer Liebe ungeahnte Ausdruckskraft, Spontaneität und Leichtigkeit verleiht.


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Sahasrara Chakra

Göttliche Entsprechung: Shri Adi Shakti (Urmutter), Shri Kalki
Symbol: Bandhan (Hufeisen), Position: Scheitel, Lage in d. Hand: Mittelpunkt d. Hand

Eigenschaften:
In unserem Scheitel-Chakra residiert die Adi Shakti, die Urmutter. Sie, die vollkommene Verkörperung der Liebe, hebt die Kundalini in den Bereich der großen Fontanelle (limbische Zone), um sie dort mit dem Atman zu vereinigen (i.e.: Yoga). Ihr Instrument hierfür ist unsere Meditation, ihr Geschenk an uns universelle Erkenntnis. Im Sahasrara finden wir alle bislang besprochenen Qualitäten, wie auch die Deitäten der sechs unteren Energiezentren integriert. Die Freude, die uns auf dieser Ebene begegnet, existiert jenseits von Glück und Unglück, jenseits von Gedanken und Emotionen, fern jeglicher Dualität; sie ist grenzenlos und unangreifbar. All unsere Zweifel an der Existenz des Göttlichen, in der Erfahrung der Einheit mit dem Absoluten, die in diesem Energiezentrum wurzelt, lösen sie sich auf wie kleine Wassertropfen im mächtigen Meer. Indem die Kundalini die im Sahasrara schlummernden Qualitäten zur höchsten Entfaltung erweckt, entströmt sie unserem Scheitel als zarter, kühler Windhauch. Zugleich aber rieselt sie, begleitet von tiefem innerem Frieden, unseren Körper hinab, bis endlich jede Zelle unseres Seins von ihrer regenerativen Kraft erfüllt ist und wir imstande sind, das Geschenk der Selbstverwirklichung an jeden, der es wünscht, weiterzugeben.