Die Schlange und Spirale
Die
keltische Spirale oder Dreifachspirale wird auch manchmal
die Lebensspirale genannt. Sie findet sich zum Beispiel in
Newgrange, einer Kultstätte aus der Bronzezeit in Irland.
Die Dreifachspirale ist ein Symbol der keltischen Kultur,
und wurde in der keltischen Kunst dreitausend Jahre lang
verwendet. Die Kelten glaubten, dass alles Leben sich in
einem ewigen Kreislauf befindet, und sich immer wieder
regeneriert.
Die Spirale verkörpert die weibliche Schöpfungskraft.
Spiralen sind weltweit, aber vor allem in Europa und im
Vorderen Orient verbreitet. Spiralen finden sich in der
prähistorischen Welt von Westeuropa bis nach Russland, von
Nordeuropa bis in den Mittelmeerraum. Seit dem 6.
Jahrtausend v.u.Z. ist die Spirale in Mitteleuropa
archäologisch nachweisbar, doch das Symbol wird vermutlich
seit der Eiszeit verwendet. Schon um 22.000 v.u.Z. taucht
die Sprirale in Felszeichnungen, Felsritzungen und
Statue(tte) auf. Auf Megalithsteinen des Neolithikums ist
sie ebenso anzutreffen wie auf Kult- und
Gebrauchsgegenständen der Bronzezeit, sowie in der
kretischen und griechischen Antike. Die Spirale ist auf den
Göttinnen-Tempeln auf Malta zu sehen. Auch in Catal
Hüjük/Anatolien (um 9 000 v.u.Z.) wurde auf einem
Gipsrelief eine Göttin mit aufgemalter Spirale auf ihrem
Körper gefunden.
Minoische
Göttin mit Schlangen aus Kreta
Die
Schlange ist ein archetypisches Symbool, das mit dem
Weiblichen, der Göttin in vielen Kulturen in Beziehung
steht. “Die Schlangekraft ist die Energie der
Göttin.” schrieb die berühmte Archaeologin Marija
Gimbutas in 'The Language of the Goddess' (pg 282. New
York: Thames and Hudson, 1989)
"Ähnlich wie der Mond, der sich in in in regelmäßigen,
wiederkehrenden Zyklen erneuert, verkörpert die Schlange
Unsterblichkeit (die Schlange häutet sich), Fruchtbarkeit,
Weisheit und die weibliche Lebens- und Schöpfungskraft. In
matriarchalen Kulturen zählt/e die Schlange zu den
meistverehrten Tieren.
Einst waren Schlangen also die besten Freundinnen von
Frauen! In Kreta gehörten Schlangen zu den zentralen
Bildern der Göttinnnenverehrung. Die kretischen Frauen
hatten eigene Gefäße, in denen sie Schlangen hielten, oft
wohnten sie im Haus unter dem Herd, wo sie von der Hausfrau
gefüttert und geehrt wurde. Eigene
Schlangenverehrungsstätten wurden gegründet, wo die
Schlange um Rat gefragt wurde. Eine Schlange zu töten, kam
einem Sakrileg gleich.
Auch im Alpenraum wurde Schlangen einmal sehr verehrt -
zahlreiche Sagen z.B. über die Krönlnatter oder Goldwürmln
erzählen davon.
leicht gekürzt und ergänzt übernommen von:
Frauenwissen.at)